Die Katze auf Diät setzen

Tipps für die Ernährung und Fütterung von Katzen mit Übergewicht

Leiden Katzen an Übergewicht, ist das in den meisten Fällen die Folge falscher Katzenernährung, Bewegungsmangel oder sogar psychischer Störungen. Katzen auf Diät zu setzen ist daher nicht allein eine Frage der Menge des Katzenfutters. Sondern die Ernährung von Katze oder Kater sollte einen komplett neu geplant werden.

Katzenernährung langsam umstellen

Wenn es darum geht, eine Katze auf Diät zu setzen, sollte man jede Menge Geduld mitbringen. Eine plötzliche Umstellung der Ernährung, beispielsweise durch die Halbierung von Katzenfutter-Rationen, kann für die Katze sogar gesundheitliche Konsequenzen haben. Nimmt eine Katze zu schnell ab, besteht die Gefahr des Leberversagens. Daher sollten die Katzenfutter-Rationen bei übergewichtigen Katzen langsam, aber stetig reduziert werden.

Bei der Reduzierung der Futtermenge sollte man auch vom Pi-mal-Daumen-Prinzip abgehen. Speziell die Trockenfutter-Rationen können einfach gewogen werden. So bekommt man ein präziseres Gefühl für die richtige Menge des Katzenfutters, das über den Tag hinweg der Katze zur Verfügung steht. Wichtig: Die empfohlene Maximal-Menge sollte nicht überschritten werden – also auch die Leckerchen wie Cat-Sticks bei der Menge der Katzennahrung mit einberechnen!

Bei der Katzenernährung auf die Qualität des Katzenfutters achten

Qualitativ hochwertige Katzennahrung ist oft eine Budgetfrage. Dennoch sollte man auf die Qualität des Katzenfutters achten, denn Inhaltsstoffe wie Zuckerbeigaben in preisgünstigen Katzenfuttersorten können Übergewicht begünstigen.

Katzenernährung und Diät –  Trockenfutter zuerst reduzieren

Wenn man die Katze auf Diät setzen muss, halten wir es für den günstigsten Weg, bei der Ernährung der Katze zunächst Trockenfutter zu reduzieren. Denn im Feuchtfutter ist die Flüssigkeit enthalten, die eine Katze mit ihrer Nahrung aufnehmen sollte. Daher der erste Schritt: Wiegen Sie die Menge an Trockenfutter, die Sie Ihrer Katze normalerweise füttern, einfach einmal ab. Und beginnen Sie dann, die Menge um 10% zu reduzieren –  für einen Zeitraum von ca. einer Woche. Dann können Sie den nächsten Schritt der Reduzierung machen. Und Leckerchen gibt’s nur nach ausgiebiger Bewegung!

Katzen mit Übergewicht richtig füttern

Hauskatzen, die über ausreichend Katzenfutter, aber wenig Bewegung verfügen, setzen schnell Übergewicht an. Wie man überflüssige Pfunde bei Katzen mit einer Diät wirklich reduzieren kann, wollen wir nun herausfinden.

Pünktchen war eine typische Hauskatze. Sie war ruhig, schlief  tagsüber viel und bewegte sich wohl etwas zu wenig. Bei unserem Besuch in der Tierklinik Lesia in Düsseldorf war das Ergebnis ihrer Untersuchung zwar beruhigend – keine Symptome irgendwelcher Krankheiten. Doch dem Doc blieben auch die kleinen Fettpolster unserer gut genährten Hauskatze nicht verborgen. Der Rat war deutlich: Die Katze sollte abnehmen – und wir sollten besser auf die Katzenernährung achten.

Diät nach Plan

Pünktchen brachte 5.450 Gramm auf die Waage. Zwar waren wir zunächst beruhigt, weil wir eher mit gefühlten sechs oder sieben Kilo gerechnet hatte. Doch der Doc gab als Idealgewicht einer Katze ihrer Größe die Vorgabe 4,5 Kilo an. Also war Abspecken angesagt. Der Tipp des Tierarztes: Die Futtermenge für eine angemessene Katzenernährung nach den Angaben der Hersteller auf das Idealgewicht einzustellen – abzüglich 10%. Endlich mal eine klare Ansage. Also machten wir uns zuhause erst mal schlau, was denn auf der Packung zum Thema Katzenernährung steht.

Zielgewicht bestimmt Katzenfuttermenge

Pünktchens Zielgewicht nahmen wir mit 4500 Gramm an. Bei diesem Gewicht wären nach Hersteller-Angaben 100 Gramm Feuchtfutter und 45 Gramm Trockenfutter pro Tag die ideale Menge für die Katzenernährung. Um 10 % reduziert also 90 Gramm Feuchtfutter und 40 Gramm Trockenfutter. Gesagt, getan – Briefwaage rausgekramt und jeden Tag das Trockenfutter abgewogen. In ein separates Glas abgefüllt. Und streng nach Vorschrift für die Katzenernährung bei Diät gefüttert.

Das Ergebnis: Zwei Wochen später mussten wir wegen einer akuten Augenerkrankung mit Pünktchen wieder in die Klinik. Nach der Behandlung kam Pünktchen kurz auf die Waage. 5.500 Gramm zeigte das Display an – nach zwei Wochen streng reduzierter Futtermenge.

Katzen auf Diät richtig füttern

Bei der Fütterung von Katzen macht man’s sich gerne einfach: Morgens und abends den Napf füllen – das sollte doch reichen, oder? Diese Art der Fütterung entspricht jedoch nicht dem normalen Verhalten einer Katze.

Zur Unterstützung einer Diät mit einer übergewichtigen Katze sollte man auch die Art der Fütterung überdenken. Es entspricht eben nicht dem normalen Katzenverhalten, dass die Samtpfoten zwei oder drei Mahlzeiten pro Tag zu sich nehmen. Das ist in den meisten Fällen reine Gewöhnung durch den Menschen, der die Futterzeiten an seinen Tagesablauf anpasst.

Dr. Julia Fritz, Ernährungsexpertin für Hunde und Katzen, erklärt dieses Thema mit wissenschaftlichen Fakten. „In vielen Haushalten ist es so, dass Katzen nur morgens und abends gefüttert werden, weil das am besten in den Zeitplan des Menschen passt,“ weiß die Expertin aus Erfahrung.

Katzenverhalten und Nahrungsaufnahme

In der freien Natur hingegen ist das Verhalten der Katze anders ausgeprägt. Hier haben Katzen zwischen acht und 20 Nahrungsaufnahmen pro Tag – je nach dem, wie erfolgreich sie bei der Jagd auf Beute sind. 
Auch wissenschaftliche Versuche untermauern diese These. Dr. Julia Fritz erläutert: „In Versuchsreihen wurden den Katzen verschiedene Futter frei zur Verfügung gestellt. Bei der Nahrungsaufnahme haben die Katzen dann immer Portionen von rund 30 Kalorien zu sich genommen und dann erst mal eine Pause gemacht. Interessanterweise entsprechen diese Portionen ungefähr dem, was eine Maus im Speiseplan der Katze bedeutet. Von daher ist eine Katze, der man über den Tag verteilt mehrere Mahlzeiten anbietet, viel zufriedener als ein Hund.“

Die aktiven Phasen der Katze nutzen

Katzen sind in der freien Natur vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung jagdaktiv. Zudem frisst eine Katze lieber nachts. Eine abendliche Fütterung kommt dem natürlichen Fressverhalten der Katze wesentlich näher. 
Bei einer Diät zur Gewichtsreduktion empfiehlt die Ernährungsexpertin daher, daher mehrmals über den Tag – oder die Nacht – verteilt kleine Mahlzeiten zu geben. Hier gilt die Regel: Je mehr Mahlzeiten, desto besser. Die Futtermenge für den Tag sollte mindestens auf drei Mahlzeiten verteilt werden, vier bis sechs Mahlzeiten sind empfehlenswert. So steigt zumindest die Chance, dass die Diät mit der Katze erfolgreich wird.