Wie viel Futter braucht eine Katze?

Katzenernährung und die Frage der Futtermenge

Um Klarheit über die Menge an Katzenfutter zu bekommen, die für die gesunde Ernährung einer Katzen empfohlen wird, haben wir zunächst einmal die Empfehlungen der Hersteller recherchiert und miteinander verglichen.
Mit einem erstaunlichen Ergebnis: Die Produzenten von Bio-Katzenfutter empfehlen eine wesentlich geringere Menge an täglichen Rationen als konventionelle Hersteller – mit teilweise beträchtlichen Unterschieden.

Katzenernährung: Kommt’s auf’s Gramm an?

Sicher wird eine pauschale Empfehlung, wie viel Gramm Katzenfutter pro Tag für die Katzenernährung ausreichen, den Anforderungen an die Bedürfnisse von Hauskatzen nicht gerecht. Denn weitere Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und vor allen Dingen Aktivität der Katze können den Appetit und Nahrungsbedarf der Samtpfote beeinflussen. Es liegt auf der Hand, dass eine Katze, die sich viel bewegt, ausgiebig spielt und kerngesund ist, die verfütterte Nahrung auch besser verwertet – und nicht in Fettpolster umsetzt.

Auf der anderen Seite führt das Überangebot an Katzenfutter zu einem der fatalsten Fehler in der Ernährung von Katzen: Immer mehr Hauskatzen leiden heute unter Übergewicht bis hin zu Adipositas. Und diese Überfütterung verursacht häufig gesundheitliche Probleme.

Katzenfutter und Menge: Warum die Empfehlungen der Futterhersteller irritieren

Wirklich auffällig sind die eklatanten Unterschiede der Mengenangaben der Hersteller für die angemessene Katzenernährung. Nehmen wir als Referenzwert eine ausgewachsene Hauskatze mit einem Normal-Gewicht von 4 kg. In diesem Fall reichen die Empfehlungen der Hersteller für die Futtermenge von minimal 110 g Nassfutter plus 35 g Trockenfutter (also einer Gesamtmenge von 145 g, Quelle: Almo Nature) bis hin zur Empfehlung von maximal 350 g (Nassfutter im Pouch, Alleinfutter, Quelle: Hills). Dabei ergibt sich die Frage: Wie kann es zu einer Differenz in der Empfehlung von 205 g kommen?

Die Antwort auf diese Frage ist sehr komplex. Erster Hinweis: Katzenfuttersorten variieren nicht nur in Geschmacksrichtungen, die den Vorlieben unserer Samtpfoten entsprechen sollen. Sondern Katzennahrung enthält, von Hersteller zu Hersteller und Sorte zu Sorte, auch Inhaltsstoffe in unterschiedlicher Menge. Einen entscheidenden Einfluss hat der Nährstoffgehalt des Katzenfutters. Und auf diese Weise kann man auch die Differenz in den empfohlenen Futtermengen erklären – obwohl Fragen offen bleiben, wenn man bei Ernährungsspezialisten für Hauskatzen und Hunde nachfragt.

Tipps für ausgewogene Katzenernährung und Diäten mit Hauskatzen haben wir von der Tierärztin Dr. Julia Fritz bekommen. Sie wurde bekannt durch das Diät-Projekt mit Hunden in der VOX-Serie „hund katze maus“.

Hauskatzen-Diät – die richtige Menge Katzenfutter ermitteln

Wenn die Hauskatze abnehmen soll: Wie viel Futter darf sie bekommen?
Katzenernährung scheint ganz simpel: Dose öffnen. Futter in den Napf. Und fertig. Dabei verlassen sich viele Katzenhalter auf die Fütterungsempfehlungen, die Hersteller auf den Verpackungen angeben. Stiftung Warentest hat bei einem aktuellen Test von Katzenfutter-Sorten eben diese Fütterungsempfehlungen untersucht. Das Ergebnis: Die angegebenen Mengen sind teilweise viel zu hoch.
Das ist eigentlich kein Wunder. Denn auch die Fernsehwerbung der großen Futtermittelhersteller suggeriert eher üppige Futtermengen. Da werden ganze Schalen Nassfutter ästhetisch auf einem Tellerchen arrangiert – und dienen als Vorbild für viele, die das Kleingedruckte auf der Packung eben nicht lesen und ihre Hauskatzen dann gründlich überfüttern.
Diät für Katzen und Hunde: Futtermenge auf’s Gramm genau berechnen
Eine echte Hilfe bietet Dr. Julia Fritz, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik aus München, auf ihrer Webseite www.napfcheck.de: Einen Futtermengen-Rechner für Hunde und Katzen. „Schon fünf Gramm Katzenfutter mehr oder weniger können über den Erfolg einer Katzen-Diät entscheiden“, verdeutlicht die Spezialistin die Wichtigkeit der richtigen Futtermenge – in der Ernährung der normalgewichtigen Katze und speziell bei der Diät für übergewichtige Samtpfoten.
Lesen Sie hier: Wann leidet meine Katze an Übergewicht?
Für dicke Katzen auf Diät: Der Futtermengen-Rechner
Den Futtermengen-Rechner hat Dr. Julia Fritz entwickelt, um Hunde- und Katzenhaltern eine verlässliche Richtlinie bei der individuellen Bestimmung der Futtermenge für ihr Haustier bereitzustellen.
Die Bestimmung der Futtermenge erfolgt in zwei Schritten: Zunächst wird der Energiebedarf der Katze oder des Hundes bestimmt. Dazu ist es notwendig, das Gewicht des Tieres zu ermitteln. Bei übergewichtigen Katzen bitte das Idealgewicht eintragen.
Im zweiten Schritt werden bestimmte Werte der Inhaltsstoffe des Katzenfutters in den Futtermengenrechner eingegeben. Folgende Angaben finden Sie immer auf den Umverpackungen für Katzenfutter:
• Feuchte in %
• Rohprotein (Rp) in %
• Rohasche (Ra) in %
• Rohfaser (Rfa) in %
• Fettgehalt (Rfe) in %
Sind diese Werte eingegeben, einfach auf den Button „Berechnen“ klicken – und Sie erhalten den Wert für die tägliche Futtermenge, bezogen auf das angegebene Gewicht der Katze.
Der Futtermengen-Rechner für die Katzendiät
Ist die Katze übergewichtig, trägt man einfach das Idealgewicht der Katze ein (link Tabelle Idealgewichte). Von der Futtermenge, die sich aus der Berechnung ergibt, zieht man ca. 30 bis 40 Prozent von der Tagesration ab, je nach Konstitution und Gesundheitszustand der Katze. Wie stark die Futterreduzierung ausfallen sollte, ermittelt Julia Fritz anhand eines Fragebogens oder eines Beratungsgesprächs mit dem Katzenhalter.
Empfehlung für Katzen mit Übergewicht: 3 Sorten Almo Legend
Drei Sorten Almo Legend, die sich zur Diät mit Katzen eignen: Huhn und Thunfisch, Huhn und Kürbis, Lachs und Karotte – hier günstig bestellen!

Die Empfehlung der Fachtierärztin bezieht eine Reihe von Faktoren in die Fütterungsempfehlung ein: den aktuellen Gesundheitszustand der Katze ebenso wie die Angaben zu Alter, Charakter und Agilität der Samtpfoten ergibt ein Gesamtbild, das in die Futtermengenempfehlung einfließt. Anhand des Ergebnisses stellt die Fachtierärztin dann einen exakten Diätplan auf, den der Dosenöffner dann umsetzen kann – zum Wohl der Katze, die mit jedem Gramm Übergewicht, das sie verliert, umso gesünder wird.
Kontakt: Dr. med. vet. Julia Fritz
Telefon 089 38151702-0
E-Mail: info@napfcheck.de
Internet: www.napfcheck.de